Ob Virtual Reality die Konzentration erhöht oder verschlechtert, hängt von der Art der Nutzung und den individuellen Reaktionen der Benutzer ab.
In vielen Fällen kann VR die Konzentration steigern, da sie eine immersive Umgebung schafft, die den Nutzer von äußeren Ablenkungen abschirmt. Besonders bei Schulungen oder Simulationen können Nutzer tief in die Aufgaben eintauchen, was die Fokussierung auf Inhalte fördert. Dies liegt daran, dass VR das visuelle und auditive Umfeld kontrolliert und alle Aufmerksamkeit auf die virtuelle Erfahrung lenkt.
Auf der anderen Seite kann eine längere VR-Nutzung zu Ermüdungserscheinungen führen, die die Konzentration verringern. Dies tritt dann ein, wenn man wenig Erfahrung mit VR-Nutzung hat und sich an das Bedienkonzept gewöhnen muss, das bereits einiges an Aufmerksamkeit verlangen kann. Es gibt aber einen Gewöhnungseffekt: Wenn man die VR-Brille einige Zeit im Einsatz hat, wird sie so selbstverständlich bedient, dass sie keine Ablenkung mehr darstellt.
Einige Nutzer berichten von VR-Übelkeit oder Kopfschmerzen, wenn sie VR über einen längeren Zeitraum verwenden, was die Fähigkeit, sich zu konzentrieren, negativ beeinflussen kann. In der Regel wirkt auch hier der Gewöhnungseffekt positiv, sodass diese Symptome später oder gar nicht mehr auftreten. Die Inhalte sind hier ein entscheidender Faktor: Simulationen mit sehr wenigen, schnellen, visuellen Reizen sind leichter verträglich als Anwendungen mit vielen Bewegungen.
Wenn die VR-Anwendung geschickt aufgebaut ist, kann sie von VR-unerfahrenen Menschen für eine Zeitspanne von bis zu 20 Minuten die Aufmerksamkeit deutlich erhöhen. Wenn die App so entwickelt ist, dass die Benutzung intuitiv und ohne Lernkurve nutzbar ist, lenkt die Technik nicht ab, sondern fokussiert auf das Wesentliche. Wir beobachten aber auch, dass VR-unerfahrene Menschen nach einer Zeit von 20 bis 30 Minuten deutliche Ermüdungserscheinungen zeigen, weshalb dann die Simulation beendet oder mindestens für eine Erholungspause von 10-15 Minuten unterbrochen werden sollte. Erfahrene VR-Brillen-Benutzer können ihre Aufmerksamkeit für ein bis zwei Stunden aufrecht erhalten, wobei wir auch dabei regelmäßige Pausen empfehlen.
VR kann die Konzentration erhöhen, indem sie eine immersive und ablenkungsfreie Umgebung bietet. Allerdings sollte die Nutzung gut dosiert werden, um Überlastung und Ermüdung zu vermeiden. Die VR-Anwendung muss für eine gute Fokussierung optimiert sein. Regelmäßige Pausen sind der Schlüssel, um langfristig fokussiert zu bleiben.